Einstige Erfurter Schuhwerker haben sich erneut getroffen

Silvia Carpentier aus Erfurt berichtet über ein Treffen ehemaliger Kollegen:

Nach Wochen des ständigen Abfragens diverser Wettervorhersagen sowie diverser Hochrechnungen der potenziellen Teilnehmer trafen sie sich wieder: 90 ehemalige Mitarbeiter der Schuhfabrik „Paul Schäfer“. Es war die mittlerweile vierte Zusammenkunft, um zu plaudern, in alten Erinnerungen anhand vieler Fotos und alter Zeitungen zu kramen und vor allem gut zu essen und zu trinken.

Das Wetter spielte mit im Biergarten am Lok-Sportplatz, in „Herrschaft‘s“ Gaststätte. Wie jedes Mal gab es herzliche Begrüßungen und Umarmungen. Und enttäuschte Gesichter, wenn der eine oder die andere nicht kommen konnte. Doch das hielt die Anwesenden nicht davon ab, die gemeinsamen Stunden bei Kaffee und Kuchen, gegrillten Köstlichkeiten und Salaten zu genießen. Die Mitarbeiter der Gaststätte hatten sich wieder viel Mühe gegeben.

Es gab auch einen kleinen Höhepunkt zwischen Kaffeetrinken und Brätelessen: ein Auftritt des Fanfarenorchesters, Nachfolger des Fanfarenzuges der Schuhfabrik, welcher mit altbekannten und modernen Titeln seine Aufwartung machte. Einige tanzten sogar. Unter Leitung von Herrn Keyssner gaben die 25 Musiker ihr Bestes. Und sie gehören zu den Besten ihres Fachs. 1950 war das Gründungsjahr. Ungewöhnlich für die damals existierenden Ensembles: Seit 1969 durften Mädchen mitspielen. Und ab Mitte der 80er-Jahre ersetzte man die Natur- mit Ventilfanfaren. Unter Führung ihres langjährigen, leider inzwischen verstorbenen Leiters Erich Kronacher haben es die Musiker geschafft, ihren Klangkörper nach Umbenennung in „Fanfarenorchester“ bis heute zu erhalten, nachdem sie 1990 in Groningen beim Europäischen Musikfestival letztmalig mit der DDR-Fahne einmarschierten.

Heute kann man die engagierten Musiker für alle möglichen Veranstaltungen buchen und ihre vielseitige Musik genießen.

Auf dem Lok-Sportplatz ging nach ein paar Stunden ein weiteres kurzweiliges Treffen der Schuhwerker zu Ende mit dem gegenseitigen Versprechen, sich auch zum fünften Treffen im nächsten Jahr wiedersehen zu wollen. Und das ist schon in Vorbereitung.

Quelle: Thüringer Allgemeine vom 27.07.2017

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